Umgang mit “Boden in Ausbesserung”

Liebe Gäste, liebe Mitglieder,
wie auf unserer Internetseite schon zu lesen war, führen wir in diesem Jahr umfangreiche Umbaumaßnahmen an den Fairwaybunkern durch. Die betroffenen Bereiche sind entsprechend Platzregel 2 mit einem blauen Pfahl in der Mitte gekennzeichnet:
„2. „Boden in Ausbesserung“ Regel 16.1: Platzbereiche kenntlich durch blaue Pfähle und/oder weiße Einkreisungen …sind „Boden in Ausbesserung“. Hier muss straflose Erleichterung in Anspruch genommen werden.“ (Zitat Platzregel 2)
Bei der nun gewählten Kennzeichnung der Bereiche kommt es zur Unsicherheit, die Grenze des „Bodens in Ausbesserung“ zu bestimmen. Nicht immer gibt es eine klare Kante. Entweder sind die Ränder der bearbeiteten Bunkeranlagen ausgefranst oder von einem Saum mit höherem Grasbewuchs umgeben. Aufgrund der Vielzahl lassen sich diese Bereiche nicht analog zu den Penalty Areas außen abstecken. Dazu fehlen uns schlicht die Pfähle. Eine weiße Markierungslinie wäre mit sehr viel Aufwand verbunden und darüber hinaus wirkte sich diese schädigend auf den Rasen aus. Um im Geiste des Spiels richtig zu handeln, stellen wir uns die Frage „Was ist fair?“ und schauen uns einmal die Regel 16.1 genauer an. Regel 16 ist überschrieben mit dem Titel „Erleichterung von ungewöhnlichen Platzverhältnissen“. Dabei wird deutlich, dass man den oben beschriebenen Übergangsbereich (ausgefranst, Grassaum) durchaus als „ungewöhnlich“ bezeichnen kann.
„16.1a Wann Erleichterung zulässig ist: … Eine Beeinträchtigung liegt vor, wenn einer der folgenden Punkte zutrifft: Der Ball des Spielers berührt oder liegt in oder auf ungewöhnlichen Platzverhältnissen, ungewöhnliche Platzverhältnisse beeinträchtigen den beabsichtigten Stand oder den Raum des beabsichtigten Schwungs des Spielers …

 

 

 

 

 

Die Abbildung geht von einem rechtshändigen Spieler aus.
Straflose Erleichterung wird bei Behinderung durch ungewöhnliche Platzverhältnisse (UPV) gewährt, … wenn der Ball in UPV liegt oder diese berührt (B1) oder wenn diese den Raum des beabsichtigten Stands oder Schwungs beeinträchtigen (B2). Der nächstgelegene Punkt vollständiger Erleichterung für B1 ist sehr nahe bei den UPV (P1). Bei B2 ist er weiter davon entfernt, da auch der Stand außerhalb der UPV liegen muss.
16.1b Erleichterung für Ball im Gelände: Liegt der Ball eines Spielers im Gelände und ist eine Beeinträchtigung durch ungewöhnliche Platzverhältnisse auf dem Platz gegeben, darf der Spieler den ursprünglichen Ball oder einen anderen Ball in folgendem Erleichterungsbereich straflos droppen (siehe Regel 14.3): …
Bezugspunkt ist der nächstgelegene Punkt vollständiger Erleichterung im Gelände. Größe des Erleichterungsbereichs, gemessen vom Bezugspunkt: Eine Schlägerlänge, aber mit diesen Einschränkungen: …muss im Gelände liegen, darf nicht näher zum Loch liegen als der Bezugspunkt und es muss vollständige Erleichterung von jeglicher Beeinträchtigung durch ungewöhnliche Platzverhältnisse gegeben sein.“ (Zitat der Regel 16.1a und b)
An dieser Stelle möchte ich die Situation, wenn ich mich einem „Boden in Ausbesserung“ nähere, in dem mein Ball verschwunden ist, noch einmal erläutern:
Im Idealfall ist erkennbar, wie der Ball im Bereich „Boden in Ausbesserung” liegt. Ist der Ball in dem mit einem blauen Pfahl markierten Bereich nicht sichtbar oder verloren, muss der Punkt geschätzt werden, an dem er zur Ruhe gekommen ist. Der Ball muss nicht gesucht werden und es kann ein neuer Ball eingesetzt werden. Nun geht es darum, den nächstgelegenen Punkt der Erleichterung zu bestimmen. Je nach (vermuteter) Lage des Balls ist dieser Punkt nicht immer in Richtung Fairway gelegen, sondern kann auch auf der anderen Seite des blau markierten Bereichs liegen.
Um den Erleichterungsbereich nun festzulegen, sollte zunächst auf Höhe der Lage des Balls nicht näher zum Loch der Punkt vollständiger Erleichterung für Stand und Schwung ermittelt werden (siehe Punkt P in der Abbildung oben). Vollständige Erleichterung von ungewöhnlichen Platzverhältnissen heißt, dass keine Erdaufwürfe, Grasbüschel oder ein Rasensaum Stand oder Schwung beeinträchtigen. Der so ermittelten Punkt wird mit einem Tee markiert, von dort mit dem Driver (ohne Schlägerhaube) der Erleichterungsbereich nicht näher zum Loch ausgemessen und mit einem weiteren Tee markiert. Der Schläger wird nun entfernt und ein Ball aus Kniehöhe gedroppt (entweder jener Ball aus dem „Boden in Ausbesserung“ oder ein neu eingesetzter Ball). Der Ball muss beim Droppen innerhalb des Erleichterungsbereichs aufkommen (vergleiche Abbildung oben), dort aber nicht zur Ruhe kommen. Die Tees werden wieder entfernt und der Ball straffrei gespielt.